09.02.2019 • 18:27

Einzelweltpokal in Prerov – 2. Tag: Dreimal Viertelfinale, aber keine Medaille

Einzelweltpokal 2019 in Prerov. Fotos: DKBC/os

Alina Dollheimer bezwang Nicole Plamenig (AUT) vorzeitig.

Der Serbe Bojan Klicaric war auf dem Weg zu den Medaillen von Daniel Barth nicht zu stoppen.

Die Karlstädterin Christian Klein kam zu spät ins Rollen.

Marcel Ivancik (SVK) bezwang den Friedrichshafener Dejan Lotina mit 3:1.

Beim Einzelweltpokal am Wochenende in Prerov gingen die deutschen Vertreter leer aus. Licht und Schatten wechselten sich ab, wobei der Nachwuchs mehr offene Fragen hinterließ. Insgesamt konnten die Damen und Herren sich über dreimal Viertelfinale freuen, als es aber um die Wurst ging, mussten alle drei die an diesem Tag höhere Klasse der Kontrahenten neidlos anerkennen. Das U23-Trio war am Freitag komplett bereits in der 1. Runde ausgeschieden.

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Am Samstag starteten die deutschen Aktiven gut in den Wettbewerb. Alina Dollheimer hielt die Österreicherin Nicole Plamenig mit 3:1 nieder und gefiel mit guten 615 Kegeln. Florian Fritzmann konnte sich in einerm "Bundesligaduell" gegen Philip Vsetacka mit 3:1 durchsetzen und meisterte bei insgesamt 635 Kegeln auch eine schwierige Situation zu Beginn des viertes Satzes, als der für Zerbst spielende Österreicher ihm bis auf einen Kegel auf den Pelz rückte souverän. Thomas Schneider schließlich wurde gegen den Esten Kristjan Tamlak seiner Favoritenrolle gerecht und sendete mit 652 Kegeln auch ein Zeichen an die Konkurrenz aus. Im Viertelfinale allerdings waren alle drei vor dem letzten Satz mit jeweils 1:2 und mehr als 20 Kegeln zu sehr in Rückstand geraten, um noch einen Finalplatz für den Samstag zu ergattern. Thomas Schneider hatte keine Verschaufpause und traf auf einen glänzend aufgelegten Erik Kuna, mit dem er aber bis 60 Wurf (beide je 334, 1:1) gut mithalten konnte. Kuna, der einen Durchgang pausieren konnte, steigerte sich noch einmal auf hervorragende 182 und holte den Vorsprung heraus, den Schneider trotz 2:2-Ausgleichs nicht mehr kompensieren konnte. Alina Dollheimer scheiterte an den eigenen Nerven und der eigenen Konstanz. Mit 124 auf der 2. Bahn konnte sie Brigitte Strelec nicht mehr unter Druck setzen und unterlag schließlich mit enttäuschenden 541 Kegeln klar mit 1:3. Florian Fritzmann schließlich wird sich seine Partie gegen Igor Kovacic lange noch durch den Kopf gehen lassen, denn in die Vollen war er dem serbischen Teamweltmeister leicht überlegen, holte sich in allen vier Sätzen eine vorzügliche Ausgangsposition für das Räumen. Im ersten Satz prpofitierte er mit dem Glück des Tüchtigen von einem unerwarten Fehler Kovacics der eine "schöne" Sechs nicht verwerten konnte. Die beiden folgenden Abräumer endeten hingegen beim Bamberger in einem wilden Chaos. Keinen einzigen Neuner konnte er einstreuen und biss sich mehrfach in schwierigen Bildern durch schwache Anspiele fest. Offene Fünfen und Duchschüsse auf Kegel 1, 5, 9 brachten den ordentlich agierenden Serben in der Mitte derart in Vorhand, dass selbst das glänzende letzte Vollespiel von 113:102 kaum Hoffnungen auf mehr nährten, und als Fritzmann im 20. Wurf eine offene Fünf anspielte, war die letzte Chance für einen "Phönix aus der Asche" vorbei und auch die letzte deutsche Medaillenhoffnung dahin.

Den Auftakt machten am Freitag die U23-Akteure. Der U18-Einzelweltpokalsieger von 2016 in Novigrad, Daniel Barth vom ESV Lok Rudolstadt ging als Erster auf die Bahn und schied nach nur 597 Kegel mit 1:3 gegen den Serben Bojan Klicaric aus. Einzelmeisterin Christina Klein vom SKC Bavaria Karlstadt feierte ihre Premiere in der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowenin Masa Miklavec und musste eine bittere 1:3-Niederlage hinnehmen. Bitter, weil sie mit 563 Kegel fünf Kegel mehr als ihre Kontrahentin erzielte. Zeitgleich mit ihr war schließlich auch Dejan Lotina von den Sportfreunden Friedrichshafen auf der Bahn, der die WM 2018 wegen der Abiturprüfungen nicht wahrnehmen konnte. Lotina überspielte zwar die 600er-Marke, war aber beim 1:3 gegen den Slowaken Marcel Ivancik, der 634 Kegel erzielte klar unterlegen.

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U23-Nationaltrainer Oliver Scholler resümierte: "Die Jungen haben normal gespielt, abr eine 600 reicht auf dem Level nicht. Natürlich ist de Enttäuschung erstmal groß und es wird noch Einiges zu tun sein bis zur WM 2020. Deshalb gilt es jetzt, den Einzeltpokal gut zu refkletieren und dann entsprehcned die Vorbereitung zu gestalten." Er verwies auch darauf, dass beide Jungen in ihren Vereinen in der 2. Liga am Start sind und führte fort: "Wenn man den Vergleich zu den anderen U23-Spielern nimmt, die spielen fast alle in ihrem Land in der 1. Bundesliga oder sogar Champions League. Da fehlt uns über das Jahr gesehen, schon etwas die Wettkampfhärte, die man hier braucht, um vorne dabei zu sein."
Im Halbfinale stehen neben dem Barth-Bezwinger Bojan Klicaric (618/651), Marek Stefancik (SVK, 634/622) und Matthias Zsatschkowitsch (AUT, 617/638) mit demSlowenen Ziga Pozar (582/600) nur ein Akteuer, der bislang auch von etwas Losglück profitierte. Der Tscheche Jan Bina, der in der 1. Runde mit 678 Kegeln brillierte unterlag in der 2. Runde in einem herausragenden Match Klicaric mit 1:3 (616:651).

Wolfgang Lutz meinte zu seinem Schützling Christina Klein: "Sie hat sich für ihren ersten internationalen Einsatz gut verkauft. Schade waren die ersten 60 Wurf. Den dritten Satz hat sie etwas unglücklich verloren und damit auch das Duell. Die starken 170 kamen dann leider zu spät."

Am Samstag folgen die Frauen und Männer. Am Samstag werden alle Halbfinal- und Finalspiele ausgetragen. Am Donnerstagabend war der Einzelweltpokal feierlich eröffnet worden.

Dank der guten Finalplatzierungen von 2015 und 2017 erhielt Deutschland zwei zusätzliche Startplätze. 2017 unterlag Daniel Schmid bei den Herren dem serbischen Ausnahmekönner Vilmos Zavarko im Finale nur knapp, Sebastian Rüger wurde in der U23 männlich Dritter. 2015 konnten Fabian Lutz und Saskia Barth (beide U23) zuletzt Siege für die deutschen Farben in diesem Wettbewerb, der alle zwei Jahre ausgetragen wird, erringen.

Debütanten und Medaillensammler
Wie Chistina Klein debütiert auch der Bamberger Männer-Einzelmeister von Ludwigshafen 2018, Florian Fritzmann, in schwarz-rot-gold. Bereits mit WM-Medaillen geschmückt gehen Team-Weltmeisterin Alina Dollheimer, der Team-Vizeweltmeister von 2015 und WM-Dritter 2017, Thomas Schneider und der U18-Einzelweltpokalsieger von 2016, Daniel Barth, der 2017 auch U18-Vizeweltmeister in der Kombination und mit dem Team 2018 war, an den Start. Dejan Lotina verpasste die U18-WM 2018 in Cluj wegen seiner Abiturprüfungen. Der Zerbster Schneider war übrigens 2009 beim Einzelweltpokal in Rijeka schon dabei und holte überraschend Silber.

Die deutschen Starter:
Alina Dollheimer (Damen, Victoria Bamberg), Christina Klein (U23, weiblich, Bavaria Karlstadt), Florian Fritzmann (Herren, Victoria Bamberg), Thomas Schneider (Herren, Rot-Weiß Zerbst), Dejan Lotina (U23 männlich, SF Friedrichshafen) und Daniel Barth (U23 männlich, ESV Lok Rudolstadt).

Deutsche Platzierungen der letzten Jahre
2017 in Straubing (7 Starter)

Silber: Daniel Schmid (Herren); Bronze. Sebastian Rüger (U23 männlich); Viertelfinale: Corinna Kastner (Damen); 1. Runde: Steffi Tränkler (Damen), Anna Müller, Saskia Barth (beide U23 weiblich), Andreas Bayer (U23 männlich)
2015 in Hirschau (6 Starter)
Gold: Fabian Lutz (U23 männlich), Saskia Barth (U23 weiblich); Bronze: Christina Neundörfer (U23 weiblich); Viertelfinale: Corinna Kastner (Damen); 1. Runde: Saskia Seitz (Damen), Mathias Weber (Herren)
2013 in Zalaegerszeg (4 Starter)
Bronze: Franca Dormann (Damen), Nicole Binder (U23 weiblich); Viertelfinale: Michael Straub (Herren), Marvin Bischler (U23 männlich)
2011 in Tallinn - kein deutschen Starter
2009 in Rijeka (5 Starter)
Silber: Thomas Schneider (Herren); Viertelfinale: Diana Seberkste (Damen); 1. Runde: Daniela Kicker (Damen), Saskia Seitz (U23 weiblich), Fabian Seitz (U23 männlich).

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Kategorie: Topmeldungen, Nationalmannschaft, Frauen/Männer, U23, Internationale Wettbewerbe, Ergebnisse
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