Der Überraschungssieger von Brno: Denis Annasensl vom EKC Lonsee. Fotos: MS2014brno
Gratulation für den neuen Weltmeister durch DKBC-Sportdirektor Harald Seitz.

Sprint-Weltmeister Dennis Annasensl: "Man darf eigentlich nichts denken"

Durch den Sprung in die deutsche Eliteklasse beim Aufstiegsturnier im April in Bamberg hatte das Lonseer Sextett das Trauma des verpassten Aufstiegs aus dem Vorjahr hinter sich gelassen – eine Steigerung schien für Annasensl, den deutschen U23-Meister der Jahre 2011 und 2013, nicht mehr möglich. Denkste!

In einem wahren Hitchcock-Krimi bewies der 23-Jährige einmal mehr große Nervenstärke und gewann bei den U23-Weltmeisterschaften in Tschechien das Finale des Sprint-Wettbewerbs. Was für eine Dramatik, was für eine Aufregung und was für ein Ende: Dramatik ist beim Sprint-Wettbewerb quasi schon programmiert. Dass es allerdings so dramatisch werden würde, hatte kaum jemand erwartet.

„Man muss mit seinen Gedanken cool bleiben und darf eigentlich nichts denken“

Im Sprint werden im direkten Duell zehn Würfe in die Vollen und zehn Würfe auf Abräumen gespielt. Der Sieger wird in zwei Sätzen ermittelt, je Satz gibt es einen Punkt. Bei gleichem Ergebnis im Satz wird die Entscheidung in einem sogenannten „Sudden Victory“ (SV), dem „plötzlichen Sieg“, mit einem Wurf ausgetragen. Bei Satzgleichstand (1:1) erfolgt der SV über drei Würfe. „Man muss mit seinen Gedanken cool bleiben und darf eigentlich nichts denken“, veranschaulicht Annasensl die Taktik bei diesem Wettbewerb, bei dem bei der WM 32 Kegler an den Start gingen. Darunter mit dem Illerberger Timo Hehl, der für den KC Schwabsberg kegelt, ein weiterer Deutscher, der allerdings bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist. Die überstand Annasensl gegen den Slowaken Martin Kolejak im SV mit 24:21 Kegeln.

„Ich wusste, dass es eng und knapp wird. Das war kein leichtes Unterfangen"

Auch in Runde zwei gegen Erik Kuna (Slowakei) brachte der SV die Entscheidung: In seinem letzten Wurf musste der Deutsche eine Sechs werfen, er behielt die Nerven und erzielte sieben Kegel. Im Viertelfinale besiegte Annasensl den Italiener Armin Egger in zwei Sätzen. Die Bronzemedaille war ihm damit sicher, da es im Sprint kein Duell um den dritten Platz gibt. Im Halbfinale traf der Lonseer auf den Polen Mikolaj Konulpka. Nachdem er den ersten Satz gewonnen hatte, ging der zweite unentschieden aus. Mit einem Wurf fiel dann die Entscheidung mit 9:6 für Annasensl. Ins Finale gegen den Serben Igor Kovacic, der bereits mit dem WM-Titel in der Mannschaft dekoriert war, ging Annasensl völlig unbekümmert. Auch hier entschied nach Satzgleichstand der SV, allerdings nach einem 17:17 erst im zweiten Versuch. Den schloss Kovacic nach drei Würfen mit 24 Kegeln ab. Annasensl benötigte mit seinem letzten Wurf eine Acht zum Gleichstand – nervenstark kegelte er, als es darauf ankam, sogar eine satte Neun.

Happy End nach schier unglaublichem Krimi. „Ich wusste, dass es eng und knapp wird. Das war kein leichtes Unterfangen", sagt ein erleichterter, aber überglücklicher neuer Weltmeister über seinen Titelgewinn.

Südwest Presse vom 1. Juni 2014

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